Berlin TXL - The Urban Tech Republik - Planung Begehbarer Infrastrukturkanal

 

Nach Einstellung des Flugbetriebs wird das Gelände des Flughafens Tegel und die sich darauf befindenden Gebäude den Grundstückseigentümern (Bundesrepublik Deutschland, Land Berlin) übergeben. Das Land Berlin hat in diesem Zusammenhang im August 2011 die Tegel Projekt GmbH mit der Bewirtschaftung der landeseigenen Grundstücksflächen (ca. 159 ha) und Gebäude (ca. 33 Stck. mit einer Gebäudenutzfläche von rd. 135.000 m²) und der Entwicklung eines Forschungs- und Industrieparks „Berlin TXL - The Urban Tech Republic“ beauftragt.


Im Sinne einer ökologisch, ökonomisch und sozial anspruchsvollen Lebensraumentwicklung soll der Forschungs- und Industriepark zu einem neuen „Hotspot“ der Industriestadt Berlin – entwickelt werden. Ein einmaliger Ort für Innovationen wird entstehen: forschungsstarke Hochschulen, global agierende Hochtechnologieunternehmen und phantasiereiche Gründer finden um den Nukleus des ehemaligen Terminalgebäudes den Platz, den sie für die Entwicklung der Urban Technologies von morgen brauchen.

Weitere Informationen zum geplanten Profil des Standortes können der Website www.berlintxl.de entnommen werden.

Die Neuentwicklung eines Forschungs- und Industrieparks „Zukunftstechnologien“ erfordert neben vielen anderen Aspekten u.a. auch diverse infrastrukturelle Neuerschließungsmaßnahmen nach Schließung des Flughafens. Zu diesem Zweck sind durch Tegel Projekt GmbH bereits Konzepte in Auftrag gegeben worden, aus denen die Zielstellungen für die Neuerschließung nach wirtschaftlichen und technischen Gesichtspunkten entwickelt werden.
Die Entwicklung der Infrastruktur baut, soweit möglich und zulässig, auf den Bestandsanlagen auf und wird entsprechend der Phasierung und den vorgegebenen Bauabschnitten weiterentwickelt. In der ersten Phase sollen zunächst zwei Teilbereiche entwickelt werden.

Für die Leitungen der stadttechnischen Ver- und Entsorgung des Projektgebietes wurde ein Konzept zur Verlegung in einem begehbaren Infrastruktur-/ Sammelkanal (ISK) als innovative Möglichkeit gegenüber der traditionellen Erdverlegung entwickelt.
Der ISK ist eine unterirdische Anlage zur Verlegung und zum Betrieb von Rohrleitungen und Kabeln der Ver- und Entsorgung. Der allseits umschlossene Raum im Straßenkörper unterscheidet Bedienungsgänge, Verlege- und Montageräume sowie Hausanschlussräume. Er besteht aus Leitungsgangstrecken, Funktionsbauwerken unterschiedlicher Maße und Funktion, Auflagerkonstruktionen und technische Ausrüstungen für den Betrieb und die Sicherheit.

Die hier zu vergebenden Leistungen beschränken sich ausschließlich auf den 1. Bauabschnitt mit
•    dem Neubau eines begehbaren ISK nebst zugehöriger Funktionsbauwerke über eine Länge von ca. 800 m einschließlich:
     o    ca. 5 Hausanschlusskammern
     o    einer Anschlusskammer vom bestehende auf den neuen ISK
     o    Entwicklung und Integration der Hausanschlüsse für die Ver- und Entsorgung der Grundstücke vom ISK heraus.
•    der Koordination der Ausstattung der bestehenden2-Kammern-Bestandskanäle auf zukünftige, innovative Nutzungen:
     o    Westlicher ISK mit einer Länge von ca. 1.150 m
     o    Nördlicher ISK mit einer Länge von ca. 300 m

Die Tegel Projekt GmbH sucht nun ein kompetentes, erfahrenes Dienstleistungsunternehmen, welches aufbauend auf die bestehende Machbarkeitsstudie für die Planung des Infrastrukturkanals folgende Ingenieurleistungen erbringt.
-    Objektplanung Ingenieurbauwerke nach § 43 HOAI
     o    Teilleistungen der LPH 2 sowie Besondere Leistungen
     o    Optional Leistungen der LPH 3 bis 8 sowie Besondere Leistungen und die örtliche Bauüberwachung
-    Fachplanung Tragwerk nach § 51 HOAI
     o    Teilleistungen der LPH 2 sowie Besondere Leistungen
     o    Optional Leistungen der LPH 3 bis 6 sowie Besondere Leistungen
-    Fachplanung Technische Ausrüstung nach § 55 HOAI
     o    Teilleistungen der LPH 2 sowie Besondere Leistungen
     o    Optional Leistungen der LPH 3 bis 8 sowie Besondere Leistungen

Die Beauftragung erfolgt stufenweise ohne Rechtsanspruch auf die Beauftragung aller Leistungsphasen oder Leistungsteile.
Mit dem Abschluss des Vertrags werden lediglich Teile der Grundleistungen der Leistungsphase 2 gemäß § 43, § 51 sowie § 55 HOAI sowie Besondere Leistungen beauftragt. Die weiteren Leistungsphasen und Leistungsteile werden einzeln oder im Ganzen schriftlich zum späteren Zeitpunkt beauftragt. Wesentliche Voraussetzungen für die weitere Beauftragung sind die Einhaltung der vorgegebenen Kostenobergrenzen und Termine. Der Auftraggeber behält sich explizit vor, Leistungen ganz oder in Teilen auch an Dritte zu vergeben.
Die weiteren Fachplanungs- und Beratungsleistungen Dritter (beispielsweise Planung Energieversorgung, Planung Verkehrsanlagen, etc.) werden separat beauftragt und sind bei der Leistungserbringung zu integrieren und zu berücksichtigen.

Für die Erbringung der Leistung ist nach bisherigem Stand folgender Terminplan vorgesehen:
-    LPH 2 und VPU        Juli 2015 bis Oktober 2015 (4 Monate)
-    LPH 3/4 und BPU        März 2016 bis September 2016 (7 Monate)
-    LPH 5/6/7        März 2017 bis Februar 2018 (11 Monate)
-    LPH 8 und ÖBÜ        Bauphase Ende 2018 - 2020

Die Bearbeitung des gesamten Projekts hat unter besonderer Beachtung der inhaltlichen Zielsetzungen des Projekts „Berlin TXL - The Urban Tech Republic“ zu erfolgen, insbesondere hinsichtlich der Auseinandersetzung mit innovativen urbanen Technologien.


HINWEIS: Die Ausschreibung erfolgt unter dem Vorbehalt der Verfügbarkeit und Freigabe der entsprechenden Mittel im Haushalt des Landes Berlins.